Möwen, Pubs und nasse Füße. Wir sind in Liverpool, genießen den Weitblick und die schöne Atmosphäre, besuchen Dünenlandschaften und kinderfreundliche Museen. Nur die versprochenen Eichhörnchen, die suchen wir vergeblich.
Dieses Wochenende hat sich eher zufällig ergeben. Gut so. Denn diese unaufgeregte, englische Hafenstadt hat einiges zu bieten. Doppeldecker, historische Segelschiffe und frittierter Fisch lassen doch die allermeisten Kinderherzen höher schlagen.
Am Samstag überlassen wir die Liverpooler Innenstadt dennoch trinkfesterer Klientel und nehmen kurzerhand die U-Bahn ans Meer. Eine knappe halbe Stunde tingelt die Merseyline direkt aus dem Zentrum in das Städtchen Formby. Ein kleiner Spaziergang durch diesen gediegenen englischen Vorort und die allerschönste Dünenlandschaft bringt uns schließlich ans Meer.
Dabei geht es zunächst den Red Squirrel Walk entlang, zahlreiche Eichhörnchen sollen hier beheimatet sein und einem fast unweigerlich begegnen, heißt es überall im Internet. Wir sehen kein einziges (und, ja, wir haben sogar ein paar Haselnüsse in der Tasche), der Weg lohnt aber trotzdem.
Schließlich liegt an seinem Ende das Meer. Es ist gerade noch Ebbe als wir den Strand erreichen, kilometerweit entfaltet er sich von hier aus auf beiden Seiten. Unzählige Windräder im Nebel sorgen für eine eigenartige Stimmung, sanft bewachsene Dünenlandschaft und Möwengeschrei machen das aber wieder wett.
Und natürlich der viele Sand.
Wir finden Schätze, bauen Burgen, arrangieren Federwälder. Was man halt so tut.
Die Seeluft macht müde (das Kind) und hungrig (die Eltern). Wir machen uns auf den Weg zurück nach Formby und kehren im gediegenen Landgasthaus The Railway Pub ein. Ein Glücksgriff. Ausgezeichnete Hausmannskost, bequeme Bänke für den Kinderschlaf und gleich neben der Bahn perfekt gelegen.
Sonntag. Am Anfang ist das Frühstück. Das gibt es bereits das zweite Mal in Folge im LIV. Einem Bioladen im Stadtzentrum (Boldstreet) mit angeschlossenem Café. Hier gibt es ein ausgezeichnetes vegetarisches Full English Breakfast, außerdem kann man sich nebenbei gleich mit halbwegs gesunden Snacks für den Rest des Tages eindecken.
Danach geht es zu den Albert Docks – dem zentralen Teil des historischen Hafenzentrums. Hier finden sich historische Segelschiffe ebenso wie Museen für zeitgenössische Kunst, außerdem kleine Cafés und Pubs, Eiswagen, Kinderkarussell und vieles mehr.
Wir haben Glück. Denn gerade läuft die Biennale Liverpool. An zahlreichen Standorten sind also kleine Ausstellungen zu sehen, im Vorbeigehen besuchen wir das Riba North, das Architekturzentrum.
Praktisch für Besucher: Dieses digitale Stadtmodell zeigt die wichtigsten Stadtteile und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besucher können per Touch Screen die historische Gebäude, aber auch ganze Stadttouren auswählen und auf einer Videowall erscheinen die gewünschten Informationen.
Lego – die Keimzelle der Architektur.
Die ganze Stadt ist sehr familienfreundlich. Kein Lokal, das nicht zumindest Malstifte vorrätig hat, gratis Eintritt für Kinder in allen großen Museen, darunter etwa auch die Tate Liverpool, und auch im Rahmen der Biennale gibt es ein eigenes Familienprogramm.
Nach der Kultur ist vor dem Kaffee. Zum Glück gibt es auch hier eine ganze Reihe an Spielen, draußen regnet es nämlich und das ist dann doch nur von drinnen aus gemütlich.
Nasse Füsse bekommen wir später aber natürlich trotzdem.
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