Weite Schneelandschaften, heiße Schokolade und ein wenig Franz- und Sissi-Nostalgie. Wir hatten Draussen-Sehnsucht und haben das Wochenende spontan im Salzkammergut verbracht.
Seit mehr als 100 Jahren zieht Bad Ischl Reisende an. Zwischen Postalm und Siriuskogel erholten sich schon Metternich und Erzherzog Rudolph von der Tagespolitik, Johann Strauß, Franz Léhar und Johannes Brahms arbeiteten hier an ihren Kompositionen und im Seeauerhaus verlobten sich Kaiser Franz Joseph und Sissi.
Auch, wenn Bad Ischl seine Glanzzeiten als Kurort von europäischer Bedeutung mittlerweile hinter sich hat, lohnt ein Besuch noch immer allemal. Und weil der Schnee in Wien vergangene Woche nur ganz, ganz kurz zu Besuch war, dabei aber Lust auf mehr gemacht hat, sind wir Samstag früh spontan in den Zug gestiegen. Vorher haben wir noch rasch dieses Bed and Breakfast gebucht, das ganz wunderbar geführt ist und schöne Zimmer und gutes Frühstück bietet.
Bad Ischl ist nicht ohne Grund für seine „Winterwärme“ berühmt. Wir hatten großes Glück und die Sonne zeigte sich die allermeiste Zeit.
Also spazierten wir erst einmal zwischen Rettenbach und Bad Ischl hin und her, aßen Kaßpressknödel und tranken heiße Schokolade, und zwar hier. Auffallend ist, dass es wirklich in jedem Lokal im Ort Spielecken und Malzeug gibt, was natürlich immer gut ankommt.
Beim berühmten Zauner sind wir auch vorbei gekommen – in der ehemaligen K.uK.-Zuckerbäckerei nimmt man sich seit 1832 der Kaffeehauskultur an, das wird so wichtig genommen, dass die Straße vom Stadtkern zum Grand Café immerhin Zauner-Esplanade heißt.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Schnees.
Und allerspätestens dafür hat sich die kleine Reise dann auch wirklich gelohnt. Die Rodel-, Rucksäcke-, und Kind-Tragerei, die kurzzeitigen Verlaufereien und Bahnsteigwartereien, alles das.
Wir sind in der Sonne gesessen, kleine Hänge hinauf gestapft und hinunter gerodelt (oder gerollt) und immer so weiter und immer so fort. Zwischendurch haben wir saure Mandarinen und süße Kekse gegessen, um die Energiereserven zumindest ein Stück weit wieder aufzuladen und dann wieder weiter zu stapfen und weiter zu rollen.
Erste „Snowboard“-Versuche…
…glitzernde Tautropfen.